Für den Einsatz in rauhen Umgebungen sind Schutzklassen definiert, die angeben, welche Umweltbelastungen hinsichtlich Berührung, Fremdkörper- und Feuchtigkeitsschutz ein System ausgesetzt werden kann, ohne Schaden zu nehmen.

Diese Schutzklassen sind in der Norm “DIN EN 60529: Schutzarten durch Gehäuse” aufgeführt. Der IP-Code besteht in der Regel aus einer zweistelligen Ziffernkombination, die den jeweiligen Schutzgrad angibt, z.B. IP67. Die erste Ziffer spezifiziert die Schutzklasse für Berührungs- und Fremdkörperschutz (Staubschutz), die Zweite den Wasser- und Feuchtigkeitsschutz (Spritzwasserschutz).


Die Schutzarten betreffen ausschließlich: Feste Fremdkörper und Staub Wasser und Feuchtigkeit. Elektrische Betriebsmittel und Betriebsgeräte müssen nach DIN EN 60529 entsprechend ihrer Beanspruchung durch Fremdkörper und Wasser einer bestimmten Schutzart angehören. Die Schutzarten werden auch IP-Codes genannt. Die Abkürzung IP steht für „Ingress Protection“ (dt. Schutz gegen Eindringen). Die Schutzarten beziehen sich ausschließlich auf den Schutz gegen Berührung und das Eindringen von festen Fremdkörpern und Staub (gekennzeichnet durch die erste Kennziffer des IP-Codes) sowie gegen schädliches Eindringen von Wasser (gekennzeichnet durch die zweite Kennziffer des IP-Codes). Über den Schutz gegen äußere Einflüsse sagen die Schutzarten nichts aus. Zudem dürfen die Schutzarten auch nicht mit den elektrischen Schutzklassen verwechselt werden, die sich auf Schutzmaßnahmen zur Verhinderung eines elektrischen Schlags beziehen.


Erste Kennziffer
Die erste Kennziffer des IP-Codes hat zwei Bedeutungen. Zum einen bestimmt sie, inwieweit das elektrische Betriebsmittel gegen das Eindringen fester Fremdkörper (einschließlich Staub) geschützt ist. Zum anderen gibt sie auch den Grad des Berührungsschutzes von Personen an.

5 Staubgeschützt: Eindringen von Staub ist nicht völlig verhindert, aber Staub dringt nicht in solchen Mengen ein, dass ein ordnungsgemäßer Betrieb des Betriebsmittels behindert wird.
6 Staubdicht: Kein Eindringen von Staub


Zweite Kennziffer
Die zweite Kennziffer des IP-Codes bestimmt den Schutz des elektrischen Betriebsmittels gegen schädliche Einwirkung durch das Eindringen von Wasser.

2 Geschützt gegen Tropfwasser unter 15°: Senkrecht fallende Tropfen dürfen keine schädliche Wirkung haben, wenn das Gehäuse bis zu 15° aus seiner bestimmungsgemäßen Gebrauchslage geneigt wird.
3 Geschützt gegen Sprühwasser: Sprühendes Wasser darf aus einer Neigung bis zu 60° gegen die Senkrechte keine schädliche Wirkung haben.
4 Geschützt gegen Spritzwasser: Aus beliebiger Richtung gegen das Gehäuse gespritztes Wasser darf keine schädliche Wirkung haben.
5 Geschützt gegen Strahlwasser: Aus beliebiger Richtung gegen das Gehäuse mit einer Düse gespritztes Wasser darf keine schädliche Wirkung haben.
6 Geschützt gegen schwere See: Wasser von schwerer See oder Strahlwasser unter hohem Druck darf nicht in schädlicher Menge in das Gehäuse eindringen.
7 Geschützt gegen die Folgen von Eintauchen: Eindringen von Wasser in schädlicher Menge darf nicht möglich sein, wenn das Gehäuse in Wasser unter vorgegebenen Bedingungen hinsichtlich Druck und Zeit eingetaucht ist.
8 Geschützt gegen Untertauchen: Das Gerät ist für dauerndes Untertauchen in Wasser geeignet. Die Bedingungen sind vom Hersteller anzugeben. ANMERKUNG: Üblicherweise bedeutet dies, dass das Gerät vollständig abgedichtet ist. Jedoch kann dies bei bestimmten Geräten auch bedeuten, dass Wasser zwar eindringt, jedoch keine Schädigung verursacht.


Reinigungstechniken, die von einem Fachmann durchgeführt werden, sind durch die IP-Bemessungsdaten nicht abgedeckt. Wenn notwendig, wird Herstellern empfohlen, entsprechende Hinweise bezüglich Reinigungstechniken zur Verfügung zu stellen. Dies ist mit den Ermpfehlungen von DIN EN 60529 für Reinigungstechniken in Einklang, die vom Fachmann ausgeführt werden.

 

(Quelle: KERN & SOHN)

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